Göttingen im Wandel e.V. – eine Transition Town Initiative

Ein kleiner Einblick ins Mensch-Tier-Natur-Portal, wo wir unser Erdfest gefeiert haben. Foto Kilian Rüfer

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Bei unserem zweiten Erdfest – wir begingen es gemeinsam mit Bunte Lebenswelten e.V. –, widmeten wir uns zunächst drei Fragen, die allesamt mit unserer Resonanz auf diese besondere, seltsame Corona-Zeit zu tun haben.

In kleiner Runde waren wir zu sechst im Mensch-Tier-Natur-Portal zusammengekommen und ließen den virtuellen Redestab kreisen:

1. Was fehlt mir aus der Zeit vor Corona? Das waren vor allem die Qualitäten des unbefangenen menschlichen sozialen Zusammenseins und Zusammenkommens.

2. Was habe ich in der Corona-Zeit schätzen gelernt und möchte es in die Zukunft mitnehmen? Da waren vor allem eine gewisse Entschleunigung, mehr Zeit für sich selbst, bzw. Familie und Partnerschaft – und die Freude, wenn es gelang, das zu genießen.

3. Was möchte ich aus der Zeit vor Corona loslassen, aus meinem Leben entlassen? Hier schrieben wir die jeweilige Antwort auf kleine Zettelchen und vergruben diese in der Blumenerde für eine Pflanzschale. Darauf pflanzte jede/r von uns eine Pflanze. Die Erde hatten wir zuvor angemischt aus verschiedenen Erden und unserer Terra Preta (siehe den Bericht von Bunte Lebenswelten e.V.).

Was schrieb ich auf mein Zettelchen?
Ich schrieb: »den Seins-Zustand, To-Do-Listen abzuarbeiten«
Möge sich dieser blöde, blinde Seins-Zustand mithilfe der Erde und der Wurzeln und feinsten Würzelchen und den Mikro-Organismen verwandeln in einen Seins-Zustand des Erlebens und Wahrnehmens!!

Daraufhin ergab sich noch eine dritte Runde:
Was wollen wir Neues in unser Leben einladen?
Was soll werden? Hier wurden zarte Anfänge genannt, Möglichkeiten, vage Ideen, vorsichtig tastend vorgetragen….

So war unser kleines Erdfest.
Wir verabredeten uns zu einem weiteren Zusammenkommen in vier Wochen, um uns darüber auszutauschen, wie die inneren Pflänzchen und die in der Pflanzschale gediehen sind.

Was war für mich wesentlich?
Dass wir Verschiedenen zusammengefunden haben zu einer gemeinsamen Handlung, einem gemeinsamen Ritual. Und wie gut es tut, in einer Runde, die aufmerksam zuhört, auch Unfertiges, gerade Entstehendes sagen zu können und dafür Zeit gewährt zu bekommen.

Helgard Greve