Münchner Umwelt-Zentrum im Ökologischen Bildungszentrum München (ÖBZ)

Sich von der Natur, der Schönheit und Vielfalt in unseren Gärten inspirieren lassen, inne halten und den persönlichen Empfindungen in Haiku-Versen Ausdruck verleihen. Foto: Marc Haug
Sich von der Natur, der Schönheit und Vielfalt in unseren Gärten inspirieren lassen, inne halten und den persönlichen Empfindungen in Haiku-Versen Ausdruck verleihen. Foto: Marc Haug

Den »Tag der offenen Gartentür« am 24. Juni 2018 machten wir zu unserem ersten »Erdfest«. Er bot Kindern und Erwachsenen eine Gelegenheit, die Gartennatur (und was sie in uns auslöst) zu erleben. Wir regten an, die persönlichen Beobachtungen und Empfindungen als Haiku auszudrücken.

Viele, die sich zunächst zierten und behaupteten, gar nicht dichten zu können, öffneten sich schließlich der intensiven und sehr persönlichen Naturbeobachtung und entdeckten ihre Freude daran, ihren Lieblingsmoment in das Format eines Haiku zu gießen. Mit Stift, Notizzettel und Klemmbrett ausgestattet sah man sie in den schönsten Ecken der Gärten, wie sie mit den Fingern immer wieder nachzählten, ob in ihren Versen die Silbenfolge fünf-sieben-fünf auch gelungen ist.

Beobachtungen über den Distelfalter und den Bläuling, über schwirrende Mücken im schwülen Sommerwind, über die Gefühle beim Pflegen der Rosen oder Assoziationen, die man beim Anblick eines knorrigen Baumstamms hat – die Magie der kurzen Gedichte trug dazu bei, dass die Blütenpracht und Gartenvielfalt auch zu einem sinnlichen Erlebnis wurde.

Die Intensität der Beobachtung, die den Gedichten zugrunde liegt, haben wir als schöne Form empfunden, um Achtsamkeit zu üben – als Hilfe, um nicht nur Dinge, sondern auch Momente besser schätzen zu können. Teil der ERDFEST-Initiative zu sein, ist für uns ein Zeichen der Verbundenheit mit allen, die sich auf den Weg machen, achtsamer mit sich selbst und mit der Welt umzugehen.

Marc Haug