Seit vielen Jahren widmet sich der Benediktinermönch Bruder Josef van Scharrel im Kloster Nütschau der Männerarbeit. In dieser Tradition machen wir als Männergruppe uns auf den Weg, gemeinsam der Natur zu begegnen, die wir als Zeugnis der Schöpfung verstehen, und unsere spirituelle Verbindung zu vertiefen. So begehen wir 2022 unser bereits fünftes Erdfest, mit Fragen, die uns in den letzten Monaten bewegen:
Bleibt uns wirklich noch Raum und Zeit, wie wir sie verstehen, um in dieser Welt, deren Zyklus sich offenkundig im Wandel befindet, weiter zu existieren? An der Schwelle zu etwas Neuem, das derzeit entsteht und nur einen kaleidoskopischen Blick auf das Geheimnis zulässt, das uns erwartet? Nur zu oft löst die Gegenwartslage lähmende Trauer und Verlustangst in uns aus. Können wir an den Rand unseres Bewusstseins treten und mutig emporsteigen, vom Grund des Luftmeeres, auf dem wir leben?
Erd-fest zu sein, darf auch als Beginn einer schmerzhaft-süßen Transformation betrachtet werden, deren Ausgang wir so wenig kennen können wie die Raupe, dem es aber zu vertrauen gilt.