Initiative Für eine bessere Welt in Kooperation mit Gut Karlshöhe, Hamburger Umweltzentrum
Die Natur mit allen Sinnen neu wahrnehmen? Anlässlich des Erdfestes lud die Initiative »Für eine bessere Welt« auf dem Gut Karlshöhe in Hamburg zu einem Parcours der Achtsamkeit in der Natur ein. Hier eine kleine Nachlese:
Viele denken beim Thema »Umweltschutz« und »Nachhaltigkeit« an Verzicht. Doch wer mit der Erde in echter, tiefer Verbindung steht, empfindet dies nicht so. Auf naturschädliche Dinge zu »verzichten« ist dann erfüllend. Denn es ist eine Möglichkeit, zum Gelingen des großen Ganzen positiv beizutragen. Das beglückt und schenkt Zufriedenheit. Doch um diese Stimmung, diese Perspektive und Haltung einnehmen zu können, brauchen wir wieder einen positiven, emotionalen, authentischen Bezug zur Natur.
Aus diesem Grund hat sich am 21. Juni 2019 eine kleine Gruppe von Hamburgerinnen und Hamburgern unter der Leitung von Ilona Koglin – Autorin des öko-sozialen Wandels und Mitbegründerin von »Für eine bessere Welt« – auf den Weg gemacht, um genau dies zu tun: sich Zeit zu lassen. Alle Sinne zu schärfen. Sich einzulassen auf die Fremdheit anderer Lebensformen. Sie zu bestaunen, zu beobachten, ihnen zuzuhören. Die Faszination zu erleben und das tiefe Glück, das uns die Natur an einem lieblichen Sommerabend schenken kann.
Die Übungen stammen zum Teil von der Tiefenökologin und Psychologin Joanna Macy und zum Teil aus den Methoden der »Wilderness Awareness«. So begann die kleine Wanderung mit einer Hörprobe: Die Teilnehmenden lauschten auf einer Lichtung nach nahen und fernen, lauten und leisen, jungen und uralten Tönen des Waldes.
Danach ging es zur Streuobstwiese. Dort teilten sich alle in Zweiergruppen auf: Während einer die Augen schloss, führte der oder die andere und ließ seine oder ihre Geführte*n Dinge ertasten, erriechen, erhöhen und – durch ein Klopfen auf die Schulter ausgelöst – kurz erblicken.
Im Bienengarten des Gut Karlshöhe erkundete die Gruppe dann die verschiedenen Räume: Der Raum auf Höhe unserer Sichtachse, der Himmel und die Erde. Die Teilnehmenden fragten sich, welche Lebewesen dort ihren Raum haben, was sie brauchen und was sie dafür tun könnten, um diese Räume zu erhalten.
Zum Abschluss kam die Gruppe noch einmal im Bauerngarten unser einem riesigen Rosenbusch zusammen, um sich über die Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen. Das allgemeine Fazit: Dieses Erdfest als Sinnes-Wandel-Wanderung am Tag der Sommersonnenwende war ein wunderbarer Start in den Sommer!
Ilona Koglin
Wer ebenfalls eine Sinnes-Wandel-Wanderung in seiner Gegend machen möchte, kann sich die Anleitung dafür herunterladen. Sie steht unter Creative Commons und kann unter Nennung der Quelle zu nicht-kommerziellen Zwecken frei verwendet und geteilt werden: https://www.fuereinebesserewelt.info/wp-content/uploads/2018/09/Anleitung-Sinneswandelwanderung.pdf