Erdfest in Südtirol
Ich fühle mich ganz der Erde verpflichtet und sehe meine Lebensaufgabe darin, diese Lebendigkeit weiter wachsen zu lassen. 2021 begehe ich schon zum vierten Mal das Erdfest und bin nun auch im Erdfest-Hütekreis. Dieses Jahr wollten wir den Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Schrotthorns erleben. Sonnenaufgang und Sonnenwende waren dort nahezu zeitgleich.
Am Abend zuvor schlugen wir unter dem Gipfel unsere Zelte auf. Im Kreis stehend stimmten wir uns auf unser kleines Ritual ein: Jede*r hatte Tai's vorbereitet, womit wir für die Samen der vergangenen Monate dankten, um das Heranwachsen der schönsten Pflanzen baten und Danksagungen an unsere Mutter Erde als Wünsche in kleine Säckchen mit Kräutern und Tabak schnürten.
Dann gingen wir in Stille. Am Morgen brachen wir um 4:30 auf und kamen um 5:10 Uhr auf dem Gipfel an. Es war eisig kalt, und es gab eine Wolkendecke, die uns den Blick verwehrte. Die Atmosphäre war gleichwohl beeindruckend: Die Kraft des Windes zu spüren und die Wolken, die sich über unserem Gipfel bildeten. Um 5:32 Uhr schnitten wir dann die Tai's auf und schickten so die Wünsche in die Welt.
Zurück am Zeltplatz schlossen wir den Kreis wieder und wanderten dann glücklich Richtung Zuhause.
Horst Stuffer