Kulturwerk Weißenseifen, Eifel
Wie lernen wir das, was die nichtmenschliche Welt zum Ausdruck bringt, zu vernehmen? Als Beginn unseres Festes besannen wir uns mit diesem Gedanken in Stille des Lichtes und der Erde.
Wir wollten in einem erdverbundenen Ritual ein Erdloch graben und gingen gemeinsam über unseren Skulpturenplatz, schauten nach geeigneten Orten: ein großer Komposthaufen mit Blättern des Herbstes aus den letzten Jahren, der schon fruchtbare Schichten mit Humus, mit kleinen Baum-Sprösslingen barg, war ein Platz dafür – ein einfaches offenes Wiesenstück daneben ein weiterer. Wir gruben jeweils Kreis-Formen, berührten den fruchtbar duftenden Humus, stampften den Boden zur Trommel. Wir wurden getragen von zwei Wurzelsträngen einer Birke, fühlten tonige Schichten im Humus, ertasteten farbige Erde in unseren Händen, bestrichen und verbanden uns damit. Wir gaben eine geschmückte Erd-Figur, einen kleinen Buddha, zusammen mit unseren Versprechungen und unserem Dank hinein in unsere vertiefte Beziehung zur Erde.
Wir schenkten dem Platz auch einen Kosmogramm-Stein mit einem harmonischen Ornament, das während einer gemeinsamer Geomantie-Woche entstanden war. Eine Geste der Versöhnung mit den vielgestaltigen Kräften unseres Kultur- und Lebensortes.
Für uns verstärkte dieser Tag eine wunderschöne lebendige Verbindung zwischen uns und der Erde, zwischen uns und unserem Platz – mit alten und auch alltäglichen Zugängen des Grabens, Tanzes und Nährens. Und auch die Erde wirkte zufrieden im gemeinsamen Entstehen all der lebendigen Impulse.
Hier geht es zum Download einiger persönlich-künstlerischer Eindrücke von unserer Erdfest-Premiere.Rüdiger Steiner