Verein Naturheilraum St. Andrä-Wördern
Das Erdfest im Naturheilraum, an einem Ort, wo sich die Hügel des Wienerwaldes und die Auenlandschaft der Donau verbinden, war gesegnet von kräftigem Regen. Ausgetrocknete Erde nach langer Zeit wieder satt und gestillt mit reichlich Wasser.
Die mannigfaltigen Impulse der Teilnehmer*innen und die Begegnungsgeschichten mit dem, was da im Hier und Jetzt für jede/n Einzelne/n hörbar und spürbar geworden war, haben um ein großes Feuer herum Gehör gefunden.
Besonders war die Einladung zum »Ulmentanz«. In der Zeit, in der sich das Ulmensterben in Europa ausbreitete, entwickelte die lettisch-stämmige Krankenschwester Anastasia Geng, die sich mit slawischen Tänzen, Natur und Heilkräften beschäftigte, diesen einfachen Tanz als bewegten Ausdruck der Ulmen-Bachblüte.
Joanna Macy, Tiefenökologin und Psychologin, nahm den Tanz als therapeutisches, Heilungskräfte stärkendes Element in Ihre Arbeit mit Opfern des Tschernobyl Atomunfalls, die für immer von ihrem vertrauten Leben in der Natur abgeschnitten waren. Heute ist der Tanz ein verbindendes Symbol für Menschen, die sich einem heilsamen Umgang mit unserer Mitwelt widmen.
Im strömenden Regen, das wärmende Feuer im Rücken und den durch die Nebelschwaden hindurch wahrnehmbaren Duft der blühenden Linden haben wir in unserem Tanz zu Ehren von Mutter Erde und ihren Kindern eine tief verbindende und berührende Erfahrung gemacht.
Der Ulmentanz wird wohl ein beständiger Teil unserer Feste und Begegnungen im Naturheilraum werden.
Dass wir nach diesem zeremoniellen Erlebnis noch Erdäpfel um ein Feuer herum miteinander geteilt haben, war nährend und verbindend.
Unser erstes Erdfest im Naturheilraum klingt noch still und tief nach und zieht seine Kreise.
Bereichernd das Gewahrsein, dass so viele Menschen daran teilhaben und auf diese Weise etwas von der Fülle teilen, die uns geschenkt ist.
Herzensdank für diese Initiative.
Folgert Duit