Ackermannbogen e.V. mit dem Gemeinschaftsgarten StadtAcker, München

Um die Organisation unseres Erdfestes kümmert sich die Kompostgruppe – befasst diese sich doch vertieft mit den Vorgängen in der Erde. Alle Fotos: Ackermannbogen e.V.

Wir als Gartenleute interpretieren das Erdfest immer ganz wörtlich und nutzen den Anlass, uns dem Boden als der Grundlage aller gärtnerischer Prozesse und Freuden zuzuwenden.

Es ist immer naheliegend, den sichtbaren und schmackhaften Gewinn des Gartens zu feiern – das gesunde Gemüse, die süßen Beeren und strahlenden Blüten. Dass das nährende Prinzip aber bereits mit der Erde zugrunde liegt, übersieht man dabei leicht, bzw. nehmen wir die Bedeutung des Bodens als selbstverständlich hin. Inzwischen wissen wir sehr gut, wie wichtig die Pflege von Boden und Kompost für den Garten sind. Speziell die Kompostgruppe befasst sich vertieft mit den Vorgängen unter unseren Füßen. Deshalb kümmert sich auch die Kompostgruppe um die Organisation des Erdfestes.

Am ersten Tag begannen wir damit, aus mitgebrachten Gemüse- und Obstabfällen den Bokashi anzusetzen. Bei dieser Methode lässt sich die Wirkungsweise von Mikroorganismen anschaulich darstellen und begreifen. Im Anschluss wurde der Komposttee angesetzt, wie schon in den Vorjahren. Weil aber immer wieder neue Leute zu unserer Gruppe dazukommen, zelebrieren wir diese Aktion mit ausführlichen Erklärungen. Bereits im Vorfeld wurden Infos zu dem Thema in die Gruppe gegeben. Ganz zu Anfang assoziierten manche mit dem Begriff »Komposttee« ein tendenziell esoterisches Ritual. Inzwischen haben wir uns anhand wissenschaftlicher Erklärungen und Erfahrungsberichte so viel mit dem Thema befasst, dass wir dieses komplexe Beziehungsgefüge auf molekularer Ebene des Lebens und seine Wirkungen immer mehr in unser Weltverständnis einbeziehen können. Auch die Landwirtschaft wendet die Methode »Komposttee rühren« im großen Stil an, einfach, weil es sich ökonomisch lohnt. Nachdem viel gerührt wurde, haben wir den Komposttee am zweiten Erdfest-Tag mithilfe vieler StadtAcker-Aktiver mit dem Gießwasser im ganzen Garten ausgebracht – das dauert, weil das Gießwasser dafür aus dem Brunnen gepumpt werden muss.

Zum feierlichen Abschluss belohnten wir uns mit einem gemeinsamen Essen und selbstgemachtem Mojito aus StadtAcker-Minze und Rum, der aus Zuckerrohr hergestellt wurde, demselben Produkt, das wir in Form von Zuckerrohrmelasse für die Vermehrung der effektiven Mikroorganismen in Bokashi und Komposttee verwenden. Damit schloss sich der Kreis für unser Erdfest auch inhaltlich.

Konrad Bucher

Aus mitgebrachten Gemüse- und Obstabfällen den Bokashi ansetzen. Bei dieser Methode lässt sich die Wirkungsweise von Mikroorganismen begreifen. Im Anschluss wurde der Komposttee angesetzt.

Auch die Landwirtschaft wendet die Methode »Komposttee rühren« im großen Stil an, einfach, weil es sich ökonomisch lohnt.

Belohnung mit einem gemeinsamen Essen und selbstgemachtem Mojito aus StadtAker-Minze und Rum, der aus Zuckerrohr hergestellt wurde.

Den sichtbaren und schmackhaften Gewinn des Gartens feiern.

Mithilfe vieler StadtAcker-Aktiver wird der Komposttee am zweiten Erdfest-Tag mit dem Gießwasser im ganzen Garten ausgebracht.